Warum immer in Funktionen denken? Hier werden Leben und Baden zu einem Wohlfühlraum.
Swipe und weg
Es ist fast wie auf dem iPad: ein swipe, und die Schiebetür ist weggewischt. So kann man in diesem Interieur morgens nach dem Aufwachen einfach seinen Horizont erweitern und mit einer Wischbewegung die Wand zum Badezimmer verschwinden lassen. Dann verschmelzen Schlaf-bereich und Bad zu einem grossen Lebensraum. Die traditionelle japanische Architektur hat es mit ihren mobilen Papierwänden – den Shoji – vorgemacht. Bewegliche Wände sorgen dafür, dass sich Ausblicke ändern und die Energie fliessen kann. Bei diesem Bad unterm Dach wurde der gesamte Raumkomplex mit seinen Schrägen und Giebeln genutzt, um eine einmalige Wohnlandschaft zu kreieren, die den Schlaf- und Badbereich variabel integriert. Wer kann da noch von einem klassischen ‹Badezimmer› sprechen?!
Panta Rhei – alles fliesst
Bei Arbeitsprozessen spricht man oft vom Workflow – einem fliessenden Übergang von einem Handgriff zum anderen. Das kann man ohne weiteres auf den Wohn- und Lebensraum übertragen. Wer wie in unserem Beispiel ein exklusives, dem Schlafzimmer angegliedertes Bad besitzt, spart sich umständliche Wege in spärlicher Bekleidung über den kühlen Korridor. Insbesondere jene, die nach dem Duschen zuerst Kleid oder Pullover über den Kopf ziehen und dann wieder zum Kosmetikspiegel zurückkehren, um Puder und Lippenstift aufzutragen, schätzen diesen Luxus. Passend zum durchaus ‹ergonomischen› Bauplan wurde in unserem Beispiel auch die Anordnung der Einrichtung nahezu barrierefrei gestaltet: das schwebende Waschtischmöbel – das gleichzeitig als Sideboard dient – erlaubt kurze Greifwege und viel Beinfreiheit.